Pöllau in der Steiermark

Pöllau

befindet sich im Bezirk Hartberg in der Steiermark (Österreich). Sie besitzt ca. 2500 Einwohner und ist eine von sechs Gemeinden im Pöllauer Tal: Pöllau, Pöllauberg, Rabenwald, Schönegg, Sonnhofen und Saifenboden. Zusammen umfassen sie eine Fläche von 122 km. Vielfältig und bunt ist das Pöllauer Tal – eine hügelige Landschaft im Herzen der Oststeiermark. Das Tal wird von einer Hügelkette umgeben, dessen höchster Punkt am Rabenwald liegt. Wälder, Wiesen, Äcker und Obstbaumreihen fügen sich hier abwechslungsreich ineinander und prägen den Naturpark, der zudem mit kulturellen Sehenswürdigkeiten und vielen Möglichkeiten zur Erholung aufwartet.

Der Talboden liegt auf einer Höhe von 345 m und erhebt sich bis zum höchsten Punkt auf 1280 m. Über viele Jahrhunderte haben die Bauern und Bäuerinnen das heutige Aussehen des Pöllauer Tales gestaltet. Die haben eine abwechslungsreiche Landschaft geschaffen und damit zur Vielfalt im Pflanzen- und Tierreich beigetragen.

Der Ortsname Pöllau wurde 1153 erstmals genannt und bedeutet "Feld, breite Talmulde". Durch die geographisch günstige Lage am Schnittpunkt wichtiger Handelswege entwickelte sich Pöllau zum Handwerks- und Handelsort. So wurde Pöllau im 13. Jahrhundert planmäßig erweitert, wodurch der Hauptplatz mit seiner Regelmäßigkeit entstand. Die Nordseite des Pöllauer Hauptplatzes wurde nicht verbaut, sondern direkt an die Burg und das spätere Chorherrenstift angeschlossen.

Die Pöllauer Kirche ist weit über die Grenzen der Steiermark aufgrund ihrer Größe und SchönheitPöllau Steiermark Kirche bekannt. Sie ist dem Petersdom nachempfunden und ist eine Tochterkirche der Lateranbasilika. Die Kirche St. Veit wird bereits 1163 als Mittelpunkt der Pfarre Pöllau urkundlich genannt. Große Förderung der Pöllauer Pfarrherren erfährt im Spätmittelalter die Wallfahrt auf den Pöllauer Samstagberg (=Pöllauberg), wo zwischen 1340 und 1375 die prächtigste zweischiffige Hallenkirche des Landes entsteht. 1459 verkaufen die Stubenberger Burg und Herrschaft Pöllau an Heinrich von Neuberg, dessen Sohn Hans will 1482 testamentarisch das Vermögen zur Gründung eines Augustiner-Chorherrenstiftes vermachen, die Ungarnkriege vereiteln dies aber vorerst. Gräfin Elisabeth von Pösing-St. Georgen testamentiert nochmals die Gründung des Stiftes, diesmal mit Erfolg.

Von den beiden geplanten Türmen wurde nur einer vollendet. Die Westfassade mit dem Hauptportal blieb hier als Torso unvollendet. Der Turm besteht aus hohen quadratischen Untergeschoßen und einer achteckigen Glockenstube mit einem flachen Laternenhelm. Diese an gotische Turmformen erinnernde Gestalt war schon in der ersten Planungsphase vorgesehen und wurde später zu einem Vorbild für fast alle bis 1750 erbauten Glockentürme ähnlichen Ausmaßes in der Oststeiermark. An der Westfassade erscheint lediglich das klein wirkende Giebelgeschoß fertig gestaltet zu sein. Auf zwei kleinen Pilastern, die ein Ovalfenster begrenzen, befindet sich ein Segmentgiebel, zu dem die Aufschwünge zweier Voluten führen. Alles andere in diesem Fassadenbereich blieb Stückwerk. Eine Besonderheit im steirischen Raum ist die Ausschmückung des Lang- und Querhauses, in wesentlichen Zügen der Konzeption von Sciassia folgend und nur in der Giebelgestaltung der Fensterrahmen vom ersten Plan abweichend. Joachim Carlone verwendete sie detailgetreu bereits 1692 beim Bau des Minoritensaales von Graz.

Das Stift

Im Jahre 1504 zieht der Vorauer Chorherr Ulrich von Trautmannsdorf als erster Propst in Pöllau in die alte Burg ein, die bis Ende des 17. Jhdts. als Stiftsgebäude dient. Probst Michael Josef Maister begann 1677 mit dem Neubau des gesamten Stiftsareals. Zunächst wurde der Getreidespeicher (die heutige Schule am Schulplatz erneuert), danach ein neues Meierhaus errichtet und am Hauptplatz 1681 die Mariensäule errichtet. Nach dem Tod Maisters wurde Probst Ortenhofen zum "Baumeister" in Pöllau. Mit der Errichtung des Hochaltars 1779 in der neuen Kirche in Pöllau wurden die Bauarbeiten nach mehr als einem Jahrhundert abgeschlossen.

Bereits sechs Jahre nach der Vollendung des Stiftsgebäudes im Jahr 1785 wurde das Augustiner Chorherrenstift in Pöllau aufgehoben und das gesamte Gebäude bis auf den Osttrakt und die Kirche der Staatsherrschaft übergeben.

Das heute noch prägende Aussehen für Stift und Kirche erhält das Gebäude durch den Neubau unter den Pröpsten Michael Maister (1669-1696) und Johann Ernst von Ortenhofen (1697-1743). Michael Maister förderte das Maltalent eines jungen Knaben, Mathias von Görz, und ermöglichte diesem eine gediegene Ausbildung bei Mathias Echter und anschließende Studienreisen. Das bedeutende Ergebnis ist die gesamte malerische Ausgestaltung der Pöllauer Stiftskirche, ein Höhepunkt der österreichischen Kirchenmalerei des frühen 18. Jahrhunderts. Bereits 1785 wird das Chorherrenstift aufgehoben und das Stiftsvermögen in eine Staatsherrschft umgewandelt. 1938 gelangt das Stift in den Besitz der Marktgemeinde Pöllau.

Der Naturpark in Pöllau

Im Jahr 1983 wurde dem Pöllauer Tal vom Land Steiermark das Prädikat "Naturpark" verliehen. Eine Auszeichnung aufgrund der Schönheit der Landschaft, der traditionellen und umsichtigen Bewirtschaftung und des gelebten Brauchtums. Mit diesem Titel verpflichtet sich die Region zu einer vorbildhaften und zukunftsfähigen Entwicklung in den Bereichen Naturschutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung.

Der Naturpark Pöllauer Tal mit seiner einzigartigen Natur und reichen Kultur hält viele Geheimnisse und Erlebnisse für bereit. Geschulte Naturparkführerinnen und Naturparkführer bieten einige lehrreiche und garantiert erlebnisreiche Stunden, denn sie verfügen sowohl über fachlich fundiertes Wissen als auch über Geheimtipps der Region.

Naturparkbüro, Schlosspark 50, 8225 Pöllau
Schlosspark 50 Tel.: 03335/3740
E-Mail: naturpark-poellauertal@aon.at
Tourismusverband Naturpark Pöllauer Tal
Schloss 1, 8225 Pöllau;
Tel.: 03335 / 4210;
Fax: 03335 / 4235
E-Mail: info@naturpark-poellauertal.at;
www.naturpark-poellauertal.at

Genuss für Touristen

Die vielfältige Landschaft bringt eine große Zahl an Köstlichkeiten hervor. Die Gastwirte zaubern aus den regionalen Spezialitäten echte Gaumenfreuden. Hier ein Auszug aus der Speisekarte: Erdäpfelwurst mit Sauerkraut, Schwammerlsuppe mit Heidensterz, Naturparkjause mit Hirschbirnenschnaps, Topfenstrudel mit gedörrten Hirschbirnen, ...

Ein gut ausgebautes und beschildertes Wanderwegenetz im Naturpark Pöllauer Tal bietet den Gästen gesunde Erholung.


Quellen:
http://www.naturpark-poellauertal.at/
http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%B6llau_%28Steiermark%29
http://www.poellau.net/

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